Bericht zur Südtirol–Ausfahrt vom 20.05.2021 bis 25.05.2021

Teilnehmer: Dieter, Martin, Peter, Steffen und Thomas
Guide: Miklosch

Die wichtigsten Daten:
Fahrstrecke: 1.977,90 km; Höhenmeter: 35.256,0 m; Fahrzeit: ca. 38 ¼ h; Durchschnitt: 51,71 km/h; Verbrauch: ca. 100 l (Steffen 50,0 l!)

Zur Anfahrt nach Südtirol trafen wir uns zu Dritt (Martin, Steffen und Miklosch) in Deizisau und machten uns auf, zum zweiten Treffpunkt in Kempten, wo sich Dieter und Thomas der Gruppe anschlossen. Bereits hier konnten wir unsere Beweglichkeit im Anziehen der Regenkleidung beweisen, (eine Fähigkeit, die wir zur Genüge in den nächsten Tagen verfeinern sollten), zum einen hat es leicht geregnet und zum anderen waren die Temperaturen noch richtig frisch, sodass eine winddichte Kleidung und eine Griffheizung willkommen waren.

Unsere Route führte uns ins Lechtal, wo das Hahntennjoch (1.894 m) die erste Bergetappe sein sollte. Bei der Zufahrt zum Joch trafen wir zum ersten Mal auf das rote Hinweisschild, dass das Joch gesperrt sei. Trotz des Hinweises ließ es sich der Guide nicht nehmen, das rote Schild zu ignorieren, um nach 1,2 km umzudrehen und eine alternative Route einzuschlagen. Zum Glück kennt sich Martin gut aus und hatte bereits vor der Einfahrt ins Lechtal vom Namlospass (1.359 m) gesprochen. Jetzt stellte sich die Aufgabe etwas Namloses zu finden, was tatsächlich auf den zweiten Versuch klappen sollte. Unser Weg führte uns über den Fernpass (1.216 m) nach Imst und durch Landeck zum Reschenpass (1.509 m). Bei der Abfahrt von Reschen nach Meran verstand es Miklosch immer wieder für Abwechslung zu sorgen und flocht geschickt Ortsdurchfahrten und Apfelhaine ein. Zum Tagesabschluss wollte der Jaufenpass (2.094 m) bezwungen werden und wir wurden auf dem Pass mit einer super Aussicht und einer grandiosen

Abendstimmung belohnt. Nach der Abfahrt kamen wir im Landgasthof Steger an, wo unser letzter Tour-Teilnehmer auf uns wartete und das Abendessen organisiert hatte.

Unser zweiter Tag begann mit einer Anfahrt von Brixen zum Würzjoch über Luson auf kleinen Straßen und vielen Holzbrücken zurück nach Brixen, ohne dass wir das Joch überquerten. Die Route führte uns ins Grödnertal und das Grödner Joch (2.121 m) war das geplante Ziel. Hier mussten wir zum zweiten Mal das rote Schild der Sperrung beachten und zum Sella Joch (2.244 m) ausweichen (zur Freude Einzelner) und über den Passo Pordoi (2.239 m) fahren. Bei der Abfahrt vom „Passo Pordoi“ wurden wir von Bikern vor einer Eisplatte in einer Unterführung gewarnt und konnten diese ohne Probleme passieren und weiter zum Passo Campolongo (1.875 m) fahren. Auf dem Rückweg ging es durch das Abtei-Tal mit einem kurzen Aufsteiger zum Furkelpass (1.789 m) als Tagesabschluss. Die eisige Belohnung haben wir uns in der Fußgängerzone von Bruneck geholt und sind anschließend nach San Sigismondo zu unserer Unterkunft aufgebrochen, wo ein weiteres Vier-Gänge-Menü auf uns wartete.

Am Samstag (3. Tag) mussten wir die Tour im Regenkombi beginnen und sind bei kalten Temperaturen und leichtem Regen zum Kreuzbergpass (1.636 m) gefahren. Ab dem Kreuzbergpass hatten wir keinen Regen mehr, bei einstelligen Temperaturen und bedecktem Himmel hatte niemand Interesse das Regenkleid einzupacken. Durch die zwei Täler Val Padola und Val Pesarina ging es weiter zum Raketensattel, Sella di Razzo (1.760 m) und über die Sella Clampigotto (1.790 m). Zügig ging es vorbei am Lago di Pieve zum Passo Cibana (1.530 m), den wir ohne Anstrengung meisterten. Ab diesem Pass steigerten wir gemächlich unsere Überfahrtshöhen und sind nach Norden Richtung Bruneck gefahren. Die Pässe Passo Staulanza (1.766 m); Passo Falzarego (2.109 m) und der Passo Valparola (2.192 m) durften wir bei trocknen Straßen überqueren. Das Ende der Tour führte uns wieder durchs Abtei-Tal zu unserem liebgewonnenen Landgasthof mit einem weiteren High-Light für den Gaumen.

Der Pfingstsonntag führte uns bei starkem Regen durch die Anhöhen neben dem Abtei-Tal und die Runde wurde bereits nach 40 km abgebrochen und es ging zum Trockenlegen zur Unterkunft zurück. Hier war dann Programm zur freien Gestaltung angesagt, bis der Wettergott ein Einsehen hatte und zum frühen Nachmittag die Sonne schickte. Ein klares Zeichen für uns, uns noch mal auf die Mopeds zu setzen und auf eine Pizza und ein Eis nach Brixen zu flitzen. In Brixen teilten wir uns auf, Dieter und Peter nahmen den direkten Weg zur Gasthofwirtin „Barbara“, Steffen, Thomas und Miklosch sind über das Würzjoch (1.987m) zum Ende des Abtei-Tal gegondelt. Am Abend hat uns Martin berichtet, dass er nach einem Spaziergang im Anschluss mit seiner Moto Guzzi vom Abtei-Tal kommend ebenfalls das Würzjoch erklommen hatte. Mit dem erstklassigen Abendmenü hatte der Tag für alle noch einen sehr schönen Ausklang.

Am fünfzigsten Tag nach Ostersonntag sollte uns die letzte Tour rund um Bozen führen, da einige Strecken und Pässe in den Dolomiten mit dem „Giro d´Italia“ belegt waren.
Bei mäßigem Regen knatterten wir auf den Anhöhen links und rechts vom Eisack-Tal bis kurz oberhalb des Eggentals. In einer Motorradpension machten wir Rast und haben den immer stärker werdenden Regen missmutig beäugt. Trotz einer freundlichen Wirtin, die uns mit kostenlosen Hörnchen versorgte, wurden wir mürbe vom Warten und die trostlose Aussicht ohne eine Chance auf Besserung der Wetterlage ließ uns am Ende einknicken. Wir schlichen über das Eggental nach Bozen und zu unserer Bleibe. Wie bereits die letzten Tage erwartete uns am Abend ein hervorragend kombiniertes Menü mit diversen Kalt- und Warmgetränken.

An dieser Stelle bedanke ich mich im Namen aller Tour- Teilnehmer ausdrücklich bei der Gastwirtin „Barbara“ und Ihrem Bruder „Andreas“, der uns als Koch ausgezeichnet mit den feinsten Speisen versorgte, für die tolle Unterbringung und die schöne Zeit in Südtirol.

Zum Abschluss ging es über den Brennerpass (1.370 m) nach Österreich, vorbei an Innsbruck durch das Tal der Leutascher Ache ins bayrische Mittenwald. Wir donnerten über die deutsche Alpenstraße bis nach Kochel am See und die Route führte uns weiter nach Weilheim in Oberbayern und am Kloster Wessobrunn vorbei. Kurz nach Wessobrunn hielten wir für eine kurze Pause an und Martin musste feststellen, dass seine Moto Guzzi Öl verliert. Der Verlust war so groß, dass eine Weiterfahrt für die „Guzzi“ nicht möglich war. Nachdem das Motorrad auf dem Abschlepper befestigt war, ging es für Martin als Sozius weiter und wir düsten den Rest der Strecke zügig nach Hause.

Stuttgart, 27.05.2021
Miklosch