na ja… bis zur Abfahrt dürfte jeder der Teilnehmer gewusst haben, daß es in´s hessische Knüllgebirge geht. Nur wussten nicht mehr alle, wann es dort hin geht. Aber dazu gleich mehr.

Am Donnerstag, den 25.7.2019,

bei noch angenehmen 24°C trafen wir uns pünktlich an der Aral-Tanke in Winterbach. Alle bis auf Marc.
Das waren wir aber schon gewohnt, denn Marc hat sich schon das eine oder andere Mal verspätet *grins*. Also haben wir noch etwas gewartet,ge-WhatsAppt und versucht an­zu­rufen. Leider ohne Erfolg. Also sind wir etwas verspätet ohne Marc gestartet.

Wir, das waren: Heidi + Bernd, Tanja + Harry, Ecki + Silke, Liane, Dieter, Miklosch, Stefan 1, natürlich unser Tourguide Armin und ich (Simone) als Lumpensammler. Stefan 2 + Jutta haben wir dann beim ersten Stopp bei einem Bäcker in Öhringen eingesammelt. Jetzt wä­ren wir eigentlich komplett gewesen, wenn nicht Marc immer noch gefehlt hätte. Die Whats­App hatte er noch nicht gelesen, ans Telefon ging er auch nicht. Mmmhh was jetzt? Wir haben ihm dann die Adresse vom Hotel geschickt und haben uns schweren Herzens, bei noch etwas höheren Temperaturen, ohne ihn auf den Weg gemacht.

Auf kurvenreichen Strecken, mal großen und mal kleinen Straßen ging es über Spiegel­berg, Jagsthausen, Wertheim und Lohr am Main bei steigenden Temperaturen im Mar­shall­-System weiter gen Norden. Natürlich haben wir bei der Hitze (in der Höhe von Frank­furt hat mein Navi mal 42°C angzeigt, Dieter´s sogar 44°C) mehrere Trink- und Vesper­pau­sen eingelegt. Kuz vor Fulda war dann in Joes Cafe die lang ersehnte Trink-Eis-Abkühl-Pau­se.

Bernd hatte dort nochmal versucht mit Marc zu telefonieren, was nicht auf Anhieb funk­tio­niert hat. Er hatte nämlich sein Handy mit dem Headset ge­koppelt. Also hat er dann bei gefühlten 40°C im Schatten seinen Helm auf­gesetzt und endlich mit Marc gesprochen. Der war ganz erstaunt, dass wir heute (also am Donnerstag) schon los­ge­fahren sind. Er dachte es geht Frei­tag erst los und war brav nochmal arbeiten ge­gangen. Er woll­te dann schnell seine 7 Sachen packen und schwups über die Autobahn nach­kommen.

Wir sind dann nach heißen und trotzdem sehr schönen 370 Km um 18 Uhr im Knüll-Hotel Tanneck in Schellbach angekommen.

Nach mehreren Einlauf-Bieren wurden die Zimmer bezogen, ausgiebig geduscht und sehr lecker zu Abend gegessen. Zwischendurch gab´s vom Chef des Hauses den ersten Schnaps zur Begrüßung. Eine lokale Spezialität namens Knüllfeuer, die ihren Namen zu Recht bekommen hat und sehr, sehr lecker war!! Von Marc kam dann eine Nachricht, dass er gegen 21 Uhr da wäre und wir schon mal ein Wei­zen­bier für ihn bestellen sollten. Er hat dann auch fast eine Punktlandung hingelegt. Wir haben uns in der Zwischenzeit auf den von Marc fälligen Straf-Schnaps, einen weiteren Knüll­feuer, gefreut. Groß war dann das Gelächter als Marc uns später erzählt hat, daß er sogar Urlaub für Donnerstag eingereicht hatte, der auch genehmigt war. Aber keiner sei­ner lieben Kollegen hatte ihn darauf aufmerksam ge­macht, daß er eigentlich gar nicht im Geschäft sein sollte!

Wir haben den Abend dann feucht fröhlich ausklingen lassen und dabei den Vorrat an Knüllfeuer deutlich reduziert.

Am zweiten Tag

haben wir uns nach einstimmigem Beschluss in zwei Gruppen auf den Weg gemacht. Es ging heute in östliche Richtung nach Thüringen. 3 feste Stops waren geplant, an denen die beiden Gruppen sich jeweils treffen sollten. Der erste Stopp war, da wir ein ausgiebiges Früh­stück hatten, auf einem Parkplatz, der zweite Stopp in der obligatorischen Eisdiele und der dritte und letzte Stopp war am Point Alpha.

Beide Gruppen haben sich zu Beginn erst mal in einem Supermarkt mit reichlich Ge­trän­ken versorgt, da auch für diesen Tag wieder Temperaturen nahe der 40° Marke vor­her­ge­sagt waren. Gruppe eins, die sogenannten “Raser” (was aber gar nicht gestimmt hat *grins*) ist planmäßig am ersten Treffpunkt angekommen. Dann hieß es warten, warten und nochmals warten. Als Gruppe zwei , die sogenannten Blümchenpflücker oder Krabbel-Gruppe (was übrigens auch überhaupt nicht gestimmt hat!!) dann endlich eingetroffen ist, haben wir erfahren, daß sie eine ausgiebige Stadtbesichtigung in Bebra hatten. Dort gab es nämlich eine Baustelle, für die keine eindeutige Umleitung ausgeschildert war. So hat unser lieber Bernd, der Tourguide der zweiten Gruppe, die Baustelle 3 Mal angefahren, bis er seine Schäfchen wieder auf den richtigen Weg gebracht hat 😉

Bei einem Zwischen-Stopp zur Wasseraufnahme, kam Gruppe eins auf die Idee, daß wir nicht durch Thüringen fahren können, ohne einer Thüringer Bratwurst gehuldigt zu haben. Stefan 1 hat dann gegoogelt und eine Wurststand ausfindig gemacht. In der Zwischenzeit ist Gruppe zwei an unserem lauschigen Plätzchen eingetroffen. Da der Wurststand nur ca. 6 Km von uns entfernt war, wurde Gruppe zwei dazu auserkoren, ihre Pause dorthin zu verschieben und uns über den Stand der Dinge zu informieren. Wir konnten natürlich nicht abwarten und haben uns kurz darauf auch aufgemacht in den “Großstadtdschungel” nur um vor Ort feststellen zu müssen, dass die Würstchenbude um 13 Uhr zu macht und es leider schon nach 13 Uhr war. Macht ja auch Sinn, dass man zur Mittagszeit eine Würstchenbude zu macht???

Wir haben dann auf die Thüringer Bratwurst verzichtet und sind direkt zu der angepeilten Eisdiele gefahren. Na ja, um eine Eisdiele im übliche Sinne hat es sich nicht gehandelt. Es war eher ein Eisdielen-Cafe mit Ossi-Charme. Aber die Chefin war sehr nett und das Eis und auch der Kuchen wirklich zu empfehlen. Leider war die Dame des Hauses etwas überlastet mit unserer Bestellung. Kein Wunder wenn fast jeder Eis + Kuchen oder 10 Kugeln Eis mit Sahne und dazu noch ein Eiskaffee bestellt hat. Bei uns haben 7 Leute soviel Umsatz gemacht, wie sonst der halbe Ort zusammen. Unsere Eis-Pause hat dann fast 1 1/2 Stunden gedauert, und Gruppe zwei hat keinen Eiskaffee mehr bekommen, weil Gruppe eins den ganzen kalten Kaffe bereits aufgebraucht hatte.

Diese nicht eingeplante Stunde hat uns dann am Ende beim Point Alpha gefehlt. Es war leider nur ein Aufenthalt von etwas mehr als einer halben Stunde möglich, so dass einige der Gruppe eins nur einen Rundgang im Schnelldurchlauf gemacht haben. Gruppe zwei war, soweit ich das weiß, garnicht drin, da Bernd es vorgezogen hatte in Eisenach erneut eine Stadt­rundfahrt mit seinen Schäfchen zu machen. (Da konnte er aber nichts dafür! Das lag an seinem Navi bzw. daran, dass Touren, die für Garmin geplant wurden, wohl nicht zwangsläufig bei TomTom eins zu eins funktionieren!)

Aber sei´s drum. Alle hatten ihren Spaß, die Strecke war toll und alle sind wohlbehalten wieder im Hotel an­ge­kom­men. Abends haben wir wieder super gut gegessen und uns erneut darum gekümmert, den Vorrat an Knüllfeuer, Bier und man höre/lese und staune sogar an Wasser zu minimieren. Allerdings sollte sich das am nächsten Abend negativ bemerkbar machen. Aufklärung folgt später.

Da sich Aufteilung der beiden Gruppen bewährt hatte, haben wir das auch am

dritten Tag

beibehalten. Heute sollte es im Knüllgebirge rund gehen. Und zwar wörtlich genommen. Es war eine Strecke von ca. 320 Km geplant, die sich in einem Radius von vielleicht 30 – 40 Km rund um unser Hotel bewegte. Oft waren wir nur 10-12 Km vom Hotel weg und wir sind trotzdem keine Strecke doppelt gefahren. Kleines Gebiet mit reichlich Spielplatz für Mopedfahrer :-))

Auch am Samstag waren wieder 3 Treffpunkte geplant. Der Erste an einem See, den Miklosch gleich für ein Sprung ins Wasser mit einem fast perfekte Köpper genutzt hat (ich denke mal, daß das Beweisfoto veröffentlicht wird). Der Zweite bei einem örtlichen Moped­treff und zum Schluß, wie sollte es anders sein, in einer Eisdiele!

Also rauf auf´s Moped und los… bei ähnlichen Tem­p­eraturen wie am Tag zuvor. Die Strecken waren super; große Strassen, kleine Straßen, Kurven und nochmal Kurven. Und wir haben un­terwegs durch Zufall sogar noch einen Imbiss ge­funden, bei dem es original Thüringer Brat­wurst gab… und das in Hessen *grins*.
Eine kleine Enttäuschung gab es dann beim Mopedtreff. Ich weiß ja nicht, wieviel Mo­ped­fah­rer es im Einzugsgebiet des Knüllgebirges gibt, oder wann die sich dort treffen. Jedenfalls nicht am Samstag Mittag. Wir waren nämlichen die einzigen Mopedfahrer dort an diesem Tag. Wenigstens sind beim Eintreffen von Gruppe zwei ein paar Mopeds vor Ort gewesen… nämlich unsere 😉

Bernd, der Tourguide von Gruppe zwei hat dort ent­schie­den, die Tour für sich und Heidi zu beenden und direkt ins Hotel zurück zu fahren. Heidi hatte leider im­mer noch Probleme mit ihrem Fuß, der im Laufe des Tage angeschwollen war und geschmerzt hat. Harry hat die Truppe dann über­nom­men und zielsicher zur Eisdiele gebracht. Die Eisdiele ist wirklich zu empfehlen. Das Eis war lecker und zu erstaunlich günstigen Preisen. Bei manchen von uns zeigten sich dann die Auswirkungen der Hitze. Dieter und ich haben uns entschieden, die Gruppe zu wech­seln und unter der Führung von Harry von der Eisdiele auf direktem Weg ins Hotel zurück zu fahren. Miklosch dagegen war wohl noch topfit und ist mit der “Raser-Gruppe” die rest­liche, geplante Tour zu Ende zu fahren. Zum Schluß waren beide Gruppen dann voll­stän­dig, unversehrt und fast zeitgleich im Hotel zurück.

Für den Abend war Grillen angesagt. Da der Wirt Jäger ist, gab es unter Anderem solch Köst­lich­keiten wie Wildbratwurst und Rehsteak und das in mehr als ausreichender Menge. Nach so viel Essen war natürlich wieder ein Knüllfeuer von Nöten. Irgend wie hatte sich im Laufe des Tages jeder vorgenommen, aus verschiedenen, wie auch immer gearteten Grün­den eine Runde dieses köstlichen Getränkes auszugeben. Die eine, weil sie sich ge­freut hat, dabei zu sein, die andere, weil sie sowieso Schuld an irgend was war, uns so wei­ter. Leider hat sich der gestrige, feucht fröhliche Abend gerecht und das Knüllfeuer war aus!!! So mussten wir halt auf Sambuca und Rama umsteigen. Ein magerer Ersatz zum Knüllfeuer aber doch ein Ersatz *grins*.

Zwischendurch hatte Bernd dann noch eine Überraschung für unseren allseits beliebten Tourguide Armin (und das schreib ich jetzt nicht nur, weil es MEIN Armin ist!) vorbereitet. Bernd hat den Verein VME = Vereinigung motorradfahrender Eisliebhaber/innen gegründet, dessen Vorsitzender er auch ist. Und diese Ver­ei­ni­gung hat Armin zum EDE 2019 (Eis-Dielen-Experte) gekürt, was durch Überreichung einer Urkunde und eines T-Shirt bekräftigt wurde. Armin war reichlich verdutzt und sichtlich ge­rührt, hat die Auszeichnung aber gerne dan­kend angenommen. Kandidaten für diese Aus­zeichnung im Jahr 2020 können sich ab sofort bewerben 😉

Damit war der Abend aber noch nicht beendet. Es stand noch ein Ereignis an. Jutta, Stefans Königin, hatte nämlich am Sonntag Geburtstag.

Und da wollten wir es uns na­tür­lich nicht nehmen lassen, ihr zu gratuliern. Also haben wir tapfer bis 0.00 Uhr ausgehalten und das freudige Ereignis mit einer letzten Runde Sambuca, Rama und Bailis begossen. Dann war es höchste Zeit für´s Bett. Und Knüllfeuer gab´s ja eh nicht mehr 😉

Am Tag der Heimreise

dann das “böse” Erwachen. Das Wetter hatte umgeschlagen und es war Regen in Aus­sicht. Erst nur bewölkt hat es zum Frühstück dann wie aus Eimern gegossen. Auch beim Gepäckaufschnallen war es noch nicht viel besser. Also haben wir uns alle in die Re­gen­klamotten gezwungen…. Alle ausser Jutta. Stefan hatte es nämlich versäumt, dieses zwar unschöne aber bei Regen halt doch sehr nützliche Assessoir einzupacken. Zum Glück war unser Dieter dabei! Er hat sich aus seiner Garderobe einen recht regentaugliches Outfit zusammen gestellt und Jutta dann seine Regenjacke überlassen. Auch von meiner Seite nochmals ein herzliches Danke an Dieter für diese großherzige Aktion…. auch wenn sie dann doch nicht nötig war, da es pünktlich zur Abfahrt kaum noch geregnet hat und nach ein paar Minuten der Regen schon Geschichte war. Nur die Temperaturen waren noch ge­wöhnungsbedürftig. Bei im Vergleich zum Vortag fast sibirischen Temperaturen von unter 20° sind wir aufgebrochen.

Stefan 1 war bei der Heimfahrt nicht mehr mit von der Partie. Er hat sich der Liebe wegen schon um 7 Uhr morgens über die Autobahn auf den Weg nach Hause gemacht. Marc hat uns dann auch zur Abfahrtszeit verlassen. Er meinte er sei nicht ganz dicht (ich glaub er hat aber nicht sich sondern seine Motorradklamotten gemeint) und sich ebenfalls auf dem schnellsten Weg über die Autobahn auf die Heimreise gemacht.

Selber Schuld, denn der Rest von uns ist dann fast trocken und mit zwei Pinkel-Pausen in Lohr am Main zur Mittagszeit in der dortigen Brauhaus-Gaststätte eingekehrt und zum Es­sen sogar draussen gesessen. Hier haben sich dann Jutta und Stefan 2 verabschiedet und auf direktem Wege die Heimreise anzutreten. Grins, das ist ja wie bei den 10 kleinen Negerlein (darf man das überhaupt noch so schreiben??), unsere Gruppe wurde immer kleiner.

Die verbleibenden “Negerlein” wollten dann eigentlich in Welzheim noch ein Abschieds-Eis zu sich nehmen. Da aber der Himmel nichts Gutes in Aussicht stellte, haben wir be­schlos­sen, auf das Eis zu verzichten (oder haben wir abgemacht, das Abschieds-Eis an einem anderen Tag nach zu holen?) und sind dann trotzdem über Landstrassen OHNE Autobahn nach Hause zu fahren. Den WhatsApps´s nach zu urteilen, sind auch alle dort ein­ge­trof­fen. Die Einen trocken, die Anderen hat zum Schluß noch ein Regenschauer erwischt, und Stefan 2 musste zur Strafe für die vergessene Regenjacke von Jutta, nachdem er sie tro­cken zu Hause abgeliefert hatte, noch eine halbe Stund in Platzregen bis nach Hause fah­ren. Gott straft halt kleine Sünden sofort!

Alles in Allem waren es mal wieder schöne, lustige und wiederholenswerte 4 Tage mit einer tollen Truppe. Ich freu mich schon auf nächstes Jahr.

Ich kenne auch schon das potentielle Ziel…. werde aber den Teufel tun, und das hier schon verraten.

In diesem Sinne
Eure Lumpensammlerin Simone